Montag, 7. November 2011

Leidenschaft



Ein Schrei, ein Schlag, eine knallende Tür. Und sie weiß, sie ist die Nächste.
In ihrem Innern beginnt sie zu weinen. Sie hat Angst vor dem was kommt. Angst, dass es schlimmer wird, als beim letzten Mal. Man könnte meinen, sie wäre abgehärtet, nicht mehr sensibel, aber es tut trotzdem noch weh.
Sie betet zu Gott, er soll ihr helfen. Heimlich tut sie das, denn sie weiß, dass ihre Eltern sie verachten würden, würden sie erfahren, wie und was sie denkt. Es ist ein Geheimnis. Ein Geheimnis zwischen ihr und Gott. Auch wenn sie manchmal nicht daran glaubt, dass es ihn gibt. Dass er ihr helfen kann. Aber sie hat doch eine kleine Hoffnung, dass er im letzten Moment noch da ist, ihr hilft.
Sie hat schon oft überlegt, sich zu wehren. Ein Haarspray, ein Deo, ein Tritt in seine Kronjuwelen. Aber sie glaubt, sie hätte dann doch zu viel Angst davor. Und die Konsequenzen will sie sich gar nicht ausmalen.
Sie hat noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Zu viel Angst hat sie davor. Peinlich ist es ihr. Unangenehm. Einmal hat sie eine dieser Nummern angerufen, dann aber schnell wieder aufgelegt. Was wenn man ihre Nummer zurückverfolgen würde? Vielleicht sogar ihre Stimme erkennen? Sie weiß, dass das lächerlich ist, aber trauen tut sie dem ganzen doch nicht.
Sie versucht so wenig Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Nie mit ihm allein zu sein.
Eine Freundin hat noch nie übernachtet. Zu groß ist die Angst, dass er es mit ihr auch tun würde.
Ihre Mutter weiß nichts von alldem. Meistens ist sie nachts arbeiten. Und erzählen würde sie es ihrer Mutter nicht, sie würde ihr  ja doch nicht glauben.
Sie hört die Treppe knarren und greift nach einer Box. Sie nimmt eine Pille raus und schluckt sie runter, ohne Wasser. Sie nimmt sie jetzt schon, damit sie, wenn der Schmerz auftritt, schon wirkt.
Dann öffnet sich die Tür und er kommt herein. Ihre Miene bleibt Ausdrucklos. Sie bleibt auf ihrem Stuhl sitzen und schlägt das Buch zu. Sie hat diesen einen Satz immer wieder gelesen. Weil sie dauernd einen neuen Gedanken hatte und dann den Anfang wieder suchte.
Er zerrt sie von dem Stuhl in ihr Bett und lässt seine Hände unter ihr T-Shirt fahren. Er öffnet den BH und streicht über ihre Brust. Anfangs hat sie versucht sich zu wehren, aber sie hat gemerkt, dass es ihr nichts genutzt hat. Nun liegt sie still da und wenn er sie anherrscht, passt sie sich seinen Bewegungen an.
Er knöpft sein Hemd auf und streift es ab. Dann nimmt er ihr Shirt und schmeißt es zu Boden. Er küsst sie und streichelt ihren Bauch, bis er mit der Hand tiefer geht. Er öffnet ihre Hose und streichelt sie. Nebenbei knabbert er an ihrer linken Brustwarze und erwartet, dass sie stöhnt. Er wandert mit seiner Zunge immer tiefer, bis er ihre Perle ausleckt. Wenn sie zum ersten Mal kommt, dann muss sie ihm die Hose öffnen und ihm einen Blasen. Es kostete sie mehr als Überwindung. Anfangs rannte sie ins Bad, weil sie sich übergeben musste, heute geht es nur noch um den guten „Job“.
Manchmal hat sie Pech und er sagt ihr nicht, wenn er abspritzt, dann muss sie alles schlucken. Am liebsten würde sie es ausspucken, aber dann muss sie noch einmal ran und er lädt wieder alles in ihrem Mund ab.
Wenn sie brav die Anweisungen befolgt, fickt er sie. War sie nicht artig, beim Spiel, in der Schule oder zu Hause, macht er es ganz hart. Und wenn er will, noch einmal von vorne.
Aber er lässt sie in Ruhe, heute hat er genug. Heute. Morgen beginnt das ganze wieder von vorne. Sie hat schon oft überlegt, ihn Anzuzeigen. Beweis genug hätte sie, würde sie eine Kamera aufstellen oder vom Arzt ein Gutachten erstellen lassen. Aber was, wenn es nichts bringt? Sie in ein Heim kommt?
Manchmal hasst sie ihn für den Schmerz. Manchmal würde sie ihm gerne mal die Meinung sagen. Manchmal aber, da freut sie sich ein wenig darauf, warum weiß sie nicht, aber manchmal, da genießt sie es mit Vorfreude, bis der Schmerz zurückkommt. Manchmal gibt sie den Ton an, bis er wieder die Überhand gewinnt. Und manchmal, da weiß sie ganz genau, warum sie ihn nicht anzeigt.

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