Sonntag, 21. Juli 2013

Salzwasser

Das Salz des Wassers hat sich in Form kleiner Bläschen auf unserer Haut niedergesetzt und schimmert bunt unter den ständig wechselnden Farben der Lichter. Ich lege meine Fingerspitze sanft auf deine Brust und zeichne ein Herz auf deiner warmen Haut und die winzigen Perlen tänzeln zur Wasseroberfläche. Ich lege meine flache Hand auf deine Brust und versuche deinen Herzschlag zu spüren und  für eine Weile lausche ich der ruhigen Musik, die sich durch den leeren Raum bewegt, in dem sich nur wir befinden. Dann schaue ich dir in die Augen und du siehst von meiner Hand hoch und mich direkt an. Du lächelst und in einer langsamen Bewegung lege ich meine Hand, welche eben noch auf deiner Brust verweilte, auf deinen Rücken und drücke mich fest an dich. Ich spüre wie der Raum zwischen uns enger wird, sich auch deine Hand fester an mich drückt und genieße deine Nähe und das schweben im Wasser - nur von dir gehalten. Ich atme tief ein und mein Kopf ruht für einen Moment auf deiner Schulter. Ich rieche das warme Salzwasser und sehe, leicht verschwommen, die flackernden Kerzen an den verdunkelten Fenstern stehen. Dann hebe ich meinen Kopf etwas an und deine Nasenspitze berührt mein Kinn und streicht langsam um meinen Mund zu meiner Nase. Du bewegst deine Nase immer wieder über meine und ich spüre deinen Atem ganz warm auf meiner Haut bis sich unsere Lippen berühren. Nur für einen Hauch des Augenblicks diese Zartheit und Wärme spüren, dann drehe ich meinen Kopf langsam weiter und senke ihn, um an deine Brust zu sehen, welche meine berührt. Du küsst mich ganz sanft auf die Stirn und während ich meinen Kopf auf deiner Schulter ablege und du mich immer noch durch das warme Salzwasser trägst, schluchze ich einmal leise. Vielleicht, weil ich dich hätte küssen sollen, als der Moment es hergab. Aber sehr vielleicht, weil ich mich nicht traue dich zu lieben.

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