Und dann sitzt
du da auf der Mauer und grinst mich an. Deine viel zu große Sonnenbrille
verdeckt nicht nur deine Augen, sondern auch dein halbes Gesicht.
Dieses Gesicht
mit den weichen Konturen und den warmen Wangen. Dieses Gesicht, auf dem sich
beim Lächeln kleine Grübchen bilden. Dieses Gesicht, bei dem man, wenn du
lachst, deine Zähne sehen kann und sich deine Augenbrauen im Takt deines
Lachens bewegen.
Also sitzt du
auf der Mauer und grinst mich an. Die Finger deiner rechten Hand spielen mit
ein paar Steinchen, die neben dir liegen. Dein dunkelrotes T-Shirt rollt sich
am Saum. Aus der kurzen Hose schauen deine schönen braunen Beine hervor und an
deinen Füßen baumeln die neuen schwarzen Sneakers.
Du schiebst
die Sonnenbrille über die Stirn hinaus durch die kurzen dunklen Haare auf
deinen Kopf. Das Grinsen verebbt in ein warmes Lächeln. Dein Blick ruht auf mir
und ich spüre, wie sehr du mich ansiehst, aber dennoch ist es kein Gefühl von
Schwere. Mehr das Gefühl von Sicherheit. Von Verständnis. Von Existenz. Von
Ruhe.
Du sitzt
einfach auf der Mauer und lächelst. Und dann lächle
ich zurück und dein Lächeln wird wieder zu einem Grinsen und als dein Blick im
tiefblauen Himmel versinkt, spüre ich die Kälte auf meiner Haut. Aber mein
Lächeln folgt deinem in ein Grinsen und wird zu einem Lachen.
Und dann sitzt
du da auf der Mauer und lachst mit mir. Und lachst mit mir, weil wir beide
wissen, wie schön wir zusammen sind. Aber keiner traut sich. Diesen Gedanken.
Auszusprechen.
Vielen Dank!
AntwortenLöschenEin wirklich wunderschöner Text, ich lese gern, was du schreibst. Und sei dir sicher, auch wenn ich mal nicht kommentiere, lese ich trotzdem im Geheimen mit.